Camus Albert




Albert Camus


*7. November 1913 in Mondovi, Französisch-Nordafrika, heute Dréan, Algerien;

† 4. Januar 1960 nahe Villeblevin, Frankreich  

 Französischer Schriftsteller, Philosoph und Religionskritiker.

 

Werke unter anderem:

1948 Die Pest. Roman

1994  Der erste Mensch Roman – Fragment 1960

 

 

Auszeichnung

 

1957  Nobelpreis für Literatur



Der erste Mensch


Es ist die Kindheits-Geschichte des Literaturnobelpreisträgers Albert Camus. In dessen autobiographischen Roman "Der erste Mensch" begibt sich der Protagonist auf die Suche nach seinem Vater, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist und den er nie kennengelernt hat. Damit beginnt für den Erzähler eine Reise zurück in seine Kindheit.



Mein Einwurf

 

Es ist ein unvollendetes Manuskript. Eine unvollendete Biographie, ein unvollendeter biographischer Roman. Ein Fragment.

Ja, Albert Camus selbst scheint ein Fragment geblieben zu sein. Er hat seinen Vater nie kennengernt, hat nie jemanden gefunden, der ihn durchs Leben begleitet hätte. Genau deshalb bezeichnet er sich selber als den ersten Menschen.

Seine Versuche, über den Vater etwas zu erfahren,  blieben erfolglos, sogar am Grab seines Vaters.

“ in der ältesten Geschichte der Welt sind wir die ersten Menschen....."

Ja, vielleicht gehören wir alle zu diesen ersten Menschen, weil die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen ist.

Sartre sagt in seinem letzten Interview: " also steht das, was ein Mensch ist, noch gar nicht fest. Wir sind keine vollständigen Menschen. Wir sind Wesen, die sich mühen, zu menschlichen Beziehungen und einer Definition des Menschen zu gelangen.“

Und:“ ...wir die wir uns in einem Vorstadium befinden, die wir zu den Menschen, die wir sein sollten und unsere Nachfolger sein werden, hinstreben, ...“

 

Das ist es, was Camus am Grab seines Vaters klar wird. Und vielleicht beginnt hier unter anderem auch seine Abkehr zu Sartre.

 

Ja, man kann in diesem „Roman" viel über die Zeit während und nach dem ersten Weltkrieg in den Armenvierteln von Algier erfahren und so auch über die Kindheit und Jugend von Camus. Aber über allem steht die Suche nach seinen Wurzeln und nach jemandem der ihn durchs Leben begleitet. Er hat zwar immer wieder versucht aus seiner erbärmlichen Situation herauszukommen und nach Möglichkeiten zu suchen, seine Zukunft zu gestalten, es aber nicht geschafft, sich auf eine der unendlichen Möglichkeiten neu zu entwerfen. Später scheitert auch seine Freundschaft zu Sartre und endet in seiner eigenen Philosophie des Absurden und der Revolte. Scheitert vielleicht sogar an ihr.

Bis zuletzt sucht er nach Gründen „alt zu werden und ohne Aufbegehren zu sterben.“








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